Donnerstag, 21. April 2016

Aus 2 mach 1: Schnittmuster kombinieren

Kennt ihr das auch? Ihr blättert durch die Nähzeitschriften und könnt Euch nicht richtig für ein Model entscheiden? Hier ist der Ausschnitt toll, da das Unterteil passend. Ein Mix aus beiden Schnittmustern wäre jetzt genau das Richtige. Dabei könnt ihr ganz einfach aus zwei Schnittmustern ein individuelles Schnittmuster ganz nach Euren Vorstellungen herstellen. Wie das geht erkläre ich Euch heute:

Ursprünglich wollte ich das 'Summer Basic' aus der Ottobre 2/2013 nähen. Bevor ich mich jedoch an neue Schnittmuster mache, lese ich die Erfahrungen anderer Näherinnen im Netz dazu. Schon oft habe ich mich über den Kauf eines für mich nicht passenden Schnittmusters geärgert, so dass ich mich nun lieber im Vorfeld über die Vor-/ und Nachteile des Schnitts informiere. In diesem Fall brachte ich in Erfahrung, dass das Shirt nur bedingt für Baumwolljersey geeignet ist. Die Anleitung empfahl aus gutem Grunde Viskosejersey; der Schnitt war für diese Stoffart konzipiert und im Hüftbereich mit ausladenden Kurven gezeichnet worden. Diese würden jedoch nur durch die Verwendung von Viskosejersey schön fallen und nicht auftragen. Da ich noch nie mit dem flutschigen Jersey genäht und ohnehin keinen im Haus hatte, fiel das Shirt für mich also aus. Beim Durchblättern der anderen Ottobre-Ausgaben erinnerte ich mich dann an das Jerseytop 'Faded Stripes'. Das hatte ich mir im letzten Jahr genäht [klick] und war mit der Passform sehr zufrieden. Nur den Einsatz im Schulterbereich wollte ich dieses Mal nicht haben. Und so entstand die Idee, die beiden Schnittmuster einfach zu kombinieren.

Dazu schnitt ich zuerst das obere Vorderteil (Ärmel und Ausschnitt) des 'Summer Basic' zu, legte das Schnittmuster beiseite und das des Shirts 'Faded Stripes' einfach an den Zuschnitt an. Nun konnte ich auch den Rest des Shirts zuschneiden.


Beim Nähen passierte mir dann ein echt dummer Fehler: beim Schließen der zweiten Schulternaht gelangte das linke Ärmelteil unter das Messer und ich schnitt mir einen Teil davon ab. Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, wie verärgert ich war. :( Nun bringt es jedoch nichts, wenn man sich in seinen Ärger vergräbt. Ich wollte ein neues Shirt und war fest entschlossen, dass Teil zu retten.
Zuerst kürzte ich das Ärmelteil an beiden Seiten gleichermaßen - es waren ca. 2 cm. Nun hatte ich die (wie sich später herausstellte unbegründete) Befürchtung, die Ärmel könnten zu kurz werden. Also zeichnete ich mir mit Hilfe eines langen Patchworklineals einen schmal auslaufenden Ärmel. Der Stoff reichte zum Glück noch dafür.



Nun fehlten nur noch das Hals- und die Armbündchen, welche ich aus einem senffarbenen Jersey zuschnitt. Hier gab es dann zum Glück keine Probleme mehr. :)


Mein neues Shirt führte ich dann gleich an einem Wochenende in Zingst aus. Hier hatten wir grandioses Wetter und eine tolle Strandkulisse. Der Liebste war so nett (und geduldig) und hat unzählige Fotos von mir gemacht. Ich musste mich dann nur noch entscheiden. ;)



Ich hoffe, dass ich Euch mit meiner kleinen Anleitung ein wenig zur Schnittmusteranpassung ermutigen konnte. Man muss nicht unbedingt auf vorhandene Schnittmuster für ein gelungenes Nähstück zurückgreifen. Probiert Euch aus und traut Euch! ;)

Viel Spaß dabei und liebe Grüße!
Ulrike



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Dienstag, 12. April 2016

Nosh Baggy Pants / Cheeky Racoon

Zum Ende des letzten Jahres hatte mein Sohn sich ein paar Stoffe im Internet ausgesucht. Als diese hier eintrafen wusste er sofort, was daraus entstehen sollte. Das Shirt aus dem Stoff 'Cool Baboon' hatte ich Euch bereits hier gezeigt [klick]. 

Für den Jersey-Stoff 'Cheeky Racoon' von Hamburger Liebe wurde der Wunsch nach einer Hose geäußert. Der Stoff erschien mir dafür jedoch zu bunt und wild - ich wollte ihn lieber zu einem unauffälligen Stoff kombinieren. Ich musste also ein Schnittmuster finden, welches meine Kriterien erfüllt. Nach einiger Recherche im Internet fand ich das Freebook für die 'Nosh Baggy Pants'. Das kostenlose Schnittmuster findet ihr übrigens hier: [klick].


Mit Schnittmuster und Stoff machte ich mich auf den Weg in den örtlichen Stoffladen. Ich wollte einen Sweat finden der gut zum vorhandenen Jersey passt. Obwohl die Anleitung Bündchenstoff für die Bauch- und Beinabschlüsse empfiehlt, habe ich mich für Sweat entschieden und das auch beim Stoffkauf berücksichtigt.
Da der Sweat in der Breite nicht dehnbar war, habe ich die Beinbündchen in V-Form zugeschnitten. Diese Vorgehensweise kenne ich aus Ottobre-Zeitschriften und bin damit sehr zufrieden. In das Bauchbündchen habe ich einen breiten Gummizug eingezogen, dessen Umfang ich vorher an meinem Sohn getestet hatte.


Zwischen die Seitennähte der Hosenbeine habe ich einen dünnen Jerseystreifen zwischengefasst. Das war wirklich sehr fummelig, da der Streifen sich immer wieder einrollte. Aber für das tolle Ergebnis hat sich die Mühe auf jeden Fall gelohnt.


Das Schnittmuster für die aufgesetzte Tasche an der Rückseite der Hose habe ich mit Hilfe eines kleinen Tellers und einem Patchworklineal hergestellt. So hatte ich mit wenig Arbeit noch einen weiteren Hingucker auf der Rückseite der Hose.

Gerne hätte ich Euch noch ein Tragebild von der neuen Hose gezeigt. Momentan steht mein Sohn jedoch lieber hinter der Kamera als davor. ;) Vielleicht ergibt sich ja im Sommer die Möglichkeit ein ungestelltes Foto zu machen, dann reiche ich es hier nach. Ich kann Euch jedoch sagen, dass dieser Hosenschnitt für coole Jungs genau das richtige ist. ;)

Liebste Grüße und einen sonnigen Tag wünscht Euch
Ulrike


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